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Wie Projektleiter Methoden- und Sozialkompetenz integrieren können | 19

«Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem grossen, weiten Meer. Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.»
(Antoine de Saint-Exupéry)

«Für die Rolle eines Projektleiters muss man geboren sein.» Eine Aussage, die sehr häufig, gerade neuen Projekteitern entgegenschlägt.

Im Rahmen der Ausbildung von Projektleitern liegt meist der Schwerpunkt auf rein strukturellen Themen. Mit zunehmender Praxis der Projektleiter wird offensichtlich, dass neben den Fähigkeiten und Kompetenzen der rein methodischen Vorgehensweisen, unter anderem auch Anforderungen im Bereich von «Sozial Kompetenz» massgeblich gefordert sind.

Somit ist es durchaus hilfreich zunächst einmal zu schauen, welche Rollen ein «erfolgreicher» Projektleiter hat respektive welche Aufgaben er übernehmen sollte.

Hierzu bietet sich das 10-Hüte-Modell für Projektleiter an

Ein Projektleiter kann/muss sich die folgenden 10 Hüte im Projektmanagement aufsetzen:

  • Projektmanagementkompetenz:
    Die Kompetenz Projekte unterschiedlicher Grösse und Komplexität mit den entsprechenden Inhalten zum entsprechenden Kundennutzen erfolgreich abzuwickeln.

  • Methodenkompetenz :
    Kompetenzen in der Auswahl und dem Einsatz unterschiedlicher Methoden.

  • Prozesskompetenz :
    Hierbei handelt es sich um die Kompetenz in Prozessen und Abläufen zu denken, sowie sich auf komplizierte und sich immer wieder verändernde Situationen, Abläufe und Aufgaben einzustellen.

  • Fachkompetenz:
    Unter Fachkompetenz versteht man die Fähigkeit von Projektleitern berufsspezifische Aufgaben und Sachverhalte den methodischen Grundlagen gemäss selbstständig und eigenverantwortlich bewältigen zu können.

  • Führungskompetenz:
    Führungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Ziele festzulegen und das Verhalten anderer Menschen so zu beeinflussen, dass diese Ziele in Resultate umgesetzt werden. Der Prozess von der Zielsetzung bis zur Ergebniskontrolle und die persönliche Beziehung zwischen Führenden und Geführten können unterschiedlich gestaltet sein. Sind Führungskräfte auch für Managementaufgaben verantwortlich, fallen Management und Führung zusammen. (Wikipedia)

  • Soziale Kompetenz:
    Soziale Kompetenz ist eine Sammlung von Fähigkeiten, welche dabei unterstützen die Bedürfnisse an Kommunikations- und Interaktionssituationen sämtlicher Projektbeteiligte einer Realitätskontrolle zu unterziehen und dann effektiv zu handeln.

  • Kollaborative Kompetenz:
    Die Kompetenz das gesamte Team und die dazugehörige Umgebung einzubeziehen, um dabei gemeinsame Wissen zu teilen und Wissen/Kompetenzen anderer Beteiligter aktiv mit einer neuen Arbeitsorganisation zu nutzen.

  • Kommunikative Kompetenz:
    Bestandteil der Kommunikativen Kompetenz ist das Wissen zu signifikanten Kommunikationskonzepten und -modellen. Zusätzlich auch das aktive Anwenden konkreter Kommunikationstechniken. Bei der Kommunikativen Kompetenz ist jedoch nicht nur die Fähigkeit, sondern auch die Bereitschaft bzw. der Wille zur Kommunikation relevant. Kommunikationsfähigkeit bedeutet, dass man sich verständlich und empfängerorientiert ausdrücken kann und Kommunikationsbereitschaft bezieht sich auf den eigenen Willen, sich mit anderen auszutauschen. (angelehnt an Wikipedia)

  • Motivationskompetenz:
    Die Motivationskompetenz beinhaltet sich selbst und andere zu motivieren, d.h. zu konkreten und projektspezifischen Handlungen anzutreiben. (Selbstmotivierungsvermögen, sowie Fremdmotivierungsvermögen)

  • Delegationskompetenz:
    Unter Delegationskompetenz versteht man die Bereitschaft, eigene Projektaufgaben zur Erledigung an andere Beteiligte zu vergeben aber auch die offizielle Befugnis zur Vergabe an andere Stellen.

  • Kooperationskompetenz:
    Kooperationskompetenz beinhaltet Teamprozesse und –entwicklungen zu gestalten und spezifische kommunikative Kompetenzen zur Überwachung und Steuerung von projektspezifischen Informationsflüssen und zum Management der virtuellen Kooperation.

  • Kooperationskompetenz:
    Kooperationskompetenz beinhaltet Teamprozesse und –entwicklungen zu gestalten und spezifische kommunikative Kompetenzen zur Überwachung und Steuerung von projektspezifischen Informationsflüssen und zum Management der virtuellen Kooperation.

  • Organisationskompetenz:
    Bei Organisationskompetenz geht es unter anderem um die Begleitung von Führungskräften und Teams mit ihren Strukturen, Rollen, Prozessen, Projekten und unternehmerischen Zielen bei der aktiven Gestaltung von Kommunikation, Gruppendynamik und der Moderation von Konflikten während organisatorischen Veränderungsprozessen.

  • Kreativkompetenz:
    Kreative Kompetenz ist die Fähigkeit, gute und möglichst neuartige Lösungen für Probleme zu entwickeln. (Wikipedia)

  • Entscheidungskompetenz:
    Die Entscheidungskompetenz beinhaltet das Recht, verbindliche Entscheidungen im Projekt zu fällen.

  • und dies ist trotz der Fülle nur eine kleine Auswahl …

Bei der Sichtung der oben aufgeführten beispielhaften Kompetenzen finden selbst erfahrene Projektleiter neue und überraschende «blinde Flecken» in ihren Inseln der Erfahrung. Es muss ein jeder Projektleiter in seiner Rolle und in einer spezifischen Position herausfinden, welchen konkreten Weg er ganz individuell einschlagen will, um seinen Horizont entsprechend zu erweitern. Es bieten sich dazu natürlich eine Vielzahl von Ausbildungen, aber auch sehr spezifische Coachingangebote an.

Fazit: «Je grösser die Insel des Wissens, desto länger die Küste der Verzweiflung.»
(Hendrik von Känel)

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